Neues Abrechnungssystem aus Norwegen

**Treponem1909** · Mittwoch, 09:40

Ich verstehe sowieso nicht, warum dieses Thema in Europa bzw Deutschland nicht ernsthaft angegangen wird. Ein einfacherer und sicherer Bezahlvorgang an der Ladesäule ist für mich neben einem günstigen Preis sowie der offenen Sichtbarkeit bei der preisgestaltung die (kreisanzeige wie an einer Tankstelle) eine der Grundvoraussetzungen, um mehr Menschen schneller dazu zu bewegen, in die Elektromobilität zu wechseln. Sind ja jetzigen vorgehensweise beim Bezahlen und laden muss man sich auch wirklich beschäftigen wollen. Das will einfach nicht jeder, was ich gut verstehen kann. Jeder 💩 bist in Deutschland bzw Europa mit Vorschriften geregelt. Selbst die wassermenge im Spülkasten jeder Toilette! Aber beim E-Auto laden kann jeder machen was er will. 🔋🤔

Tap and go payments for EV charging not far away, even for random V2G transactions

A potentially game changing tap and go payments system for EV charging is being developed that does away with QR codes, and could even be used for random V2G…

thedriven.io

Piet_D · Mittwoch, 17:41

Was ist beim Ad-Hoc Charging mit Kreditkartenterminal oder Plug & Charge für dich nicht einfach und benutzerfreundlich? Beides gibt es aktuell schon und zumindestens Kreditkartenterminals sind nach AFIR bei allen neuen und Bestandsschnellladesäulen entlang TEN-V vorgeschrieben.

Das einzige, was in dem Artikel "neu" ist, dass ich meine Kreditkarte im Fahrzeug hinterlegen kann und dessen Token dann, statt der EMAID vom EMSP, an die Ladesäule bei Plug & Charge übergeben wird. Ähnliches hat TATA bei ihrem neuen Harrier EV mit ihrem eigenen Bezahlsystem auch schon implementiert.

Zitat von Treponem1909

Aber beim E-Auto laden kann jeder machen was er will. 🔋🤔

Was genau meinst du damit? Es gibt schon sehr viele Regeln und Gesetze an die man sich als CPO oder EMSP, bzw. OEM halten muss.

**Treponem1909** · Mittwoch, 18:00

Zitat von Piet_D

Was ist beim Ad-Hoc Charging mit Kreditkartenterminal oder Plug & Charge für dich nicht einfach und benutzerfreundlich? Beides gibt es aktuell schon und zumindestens Kreditkartenterminals sind nach AFIR bei allen neuen und Bestandsschnellladesäulen entlang TEN-V vorgeschrieben.

Das einzige, was in dem Artikel "neu" ist, dass ich meine Kreditkarte im Fahrzeug hinterlegen kann und dessen Token dann, statt der EMAID vom EMSP, an die Ladesäule bei Plug & Charge übergeben wird.
Was genau meinst du damit? Es gibt schon sehr viele Regeln und Gesetze an die man sich als CPO oder EMSP, bzw. OEM halten muss.

Also ICH komme mit der Gesamtsituation „Laden“ bisher ganz gut zurecht. Es gibt aber viele Menschen (ein großer Teil in meinem Bekanntenkreis argumentiert unter anderem damit), die sich gerade mit AdHoc-Zugängen beim Laden mMn teilweise vollkommen zurecht betrogen fühlen. Kein Mensch fährt heutzutage noch an eine Tankstelle ohne Preistafel. Halte mal ne EnBW-Karte an bestimmte Stationen von Roamingpartnern….da gibt es Preise von über einem Euro plus nich ein paar Nebengeräuschen. Ich gucke immer wieder mal bei mir unbekannten Anbietern nach den Preisen. So stand ich vor kurzem vor einem Möbel-Lutz. QR-Code gescannt und fast umgefallen. 0,79 Euro plus 1,99 Direkt-Pay-Gebühren plus Blockiergebühren (Zeit weiß ich nicht mehr, eigentlich finde ich sowas gerade an Schnellladern durchaus sinnvoll). Meine bevorzugte Säule in der Pampa (wir sind da etwa alle 4 Wochen) habe ich hier schon mehrfach lobend erwähnt. EC Karte ran, Preis wird angezeigt, EC Karte ran als Bestätigung und das Laden kann beginnen. Das ist ja vollkommen okay. Zwei-Zeilen-Display wie am Nokia 3110. Fertig. Geht. Jetzt noch den Preis pro kWh per Leucht-LED groß und von der Straße aus sichtbar und es wäre perfekt. Und die Kredit/EC Karte wird (zumindest kenne ich es so, hab es lange nicht probiert) bei weitem nicht überall akzeptiert. Bei einer Testfahrt mit einem MG ZS EV in 2023 hat mir Shell (es war mein erster Ladevorgang) pro kWh so fast nen Euro abgeluchst. Es war weit und breit die einzige Ladesäule, die ne KK akzeptiert hat. Keine Preisanzeige vorher, nix. Allego verlangt hier adhoc 83 Cent plus Zeitgebühr nach 45 Minuten. Vielleicht akzeptieren ja KK und EC. Aber fair finde ich das nicht.

Vielleicht hast du recht, dass ich dich eher die Preisgestaltung hinter der Bezahlmethode meine. Allerdings hat bevor ich meinen Atto hatte im Juni 24 auch der hiesige regionale Versorger keinerlei Kartenzahlung akzeptiert. Ob das mittlerweile anders ist, müsste ich ausprobieren. 🔋😬

Piet_D · Donnerstag, 08:14

Ok, ja , die Frustration verstehe ich.

Hier finde ich z.B. Cariqa sehr gut, die die Preise transparent anzeigen, aber natürlich wieder nur für teilnehmende CPOs.

Grundsätzlich gibt es dafür aber die AFIR, die u.a. die einfache (also mit gängigen) Bezahlmethoden an den meisten Ladepunkten, sowie absolute Preistransparenz vorschreibt.

Auch ich bin ein Fan der Preistafeln, aber, wie schon in einem anderen Thread geschrieben, wird auch das wieder Kunden verwirren, da die angezeigten Preise halt nur für ad-hoc gelten und nicht für irgendwelche Ladedienste. D.h. es wird Kunden geben, die dann ihre EnBW, Maingau, etc. Karte dranhalten und sich hinterher beschweren, warum der Strom teurer, als auf der Anzeige war. Denn die Preise können (noch und vmtl. auch mittelfristig) nicht an den Säulen angezeigt werden.

Bei der Methode oben aus dem Artikel wird das sogar noch schlechter werden, denn dann müssten die Preise ja im Fahrzeug angezeigt werden, d.h. der OEM muss irgendwoher die Preise von jedem CPO für's ad-hoc Charging minutengenau bekommen.

BirkoffBLN · Donnerstag, 09:34

Ich persoenlich finde man haette bei Ladestationen eine grundsaetzlich neue Form der Regulierung finden muessen.

Preistafeln sind aus dem letzten Jahrhundert.

Preistafeln passen bei Tankstellen weil ein Tankvorgang immer spontan stattfindet.

Wenn ich mich in bekanntem Gebiet befinde dann weiss ich wo ich zu welchem Preis laden kann.

In unbekanntem Gebiet nutze ich eine App oder das Navi. Allein schon wegen der Belegungsanzeige. Welcher EAutofahrer kreist durch die Strassen einer unbekannten Stadt um auf den irgendwann vorhandenen Anzeigetafeln den besten Preis zu suchen. Wenn ich laengere Strecken fahre nuetzt mir die Preistafel auch nichts.

Diese Preistafeldiskussion dient doch nur als Placebo fuer die typisch deutschen Bedenkentraeger und soll von den komplett eskalierten Roamingpreisen ablenken.

Piet_D · Donnerstag, 09:58

D.h. BirkoffBLN du lädst nur im bekannten Umfeld spontan und sonst immer nur geplant?
Das ist interessant.

Ich persönlich lade sehr oft auch nach Gelegenheit. Beispiel: Ich bin in einer unbekannten Stadt unterwegs, SOC < ~60% und es ergibt sich die Möglichkeit zu laden, während ich einen Stadtbummel mache, dann tue ich das. Auf dem Weg zum Parkhaus würde ich mich dann auch von Preistafeln inspirieren lassen. Wenn da günstige Preise stehen, parke und lade ich halt da.
Anderes Beispiel: Autobahn, ich fahre auf einen Rasthof mit Ladepark (Ionity, EnBW, Fastned), jeder hat ne Preistafel, dann entscheide ich spontan zu welcher Säule ich fahre. Und die CPOs können im Gegenzug mit dynamischen Preisen auf Auslastung, bzw. Leerlauf reagieren. CPOs haben mehr Auslastung, wir haben mehr Wettbewerb.

Ich bin überzeugt, dass sich das Ladeverhalten im Massenmarkt massiv ändern muss und wird. Mit mehr Infrastruktur, steigenden Ladeleistungen und Kapazitäten/Reichweiten wird die Ladeplanung immer irrelevanter. Auf der Langstrecke, entlang der Autobahnen wird es spontaner. Im Alltag wird es Parkladen geben -> das Auto steht, es lädt und zwar dort wo es im Alltag passt und günstig ist.
Immer weniger Notwendigkeit für Ladekarten und daher mehr Flexibilität und Spontanität.

**Treponem1909** · Donnerstag, 19:13

BirkoffBLN Piet_D ….ich bin eher bei den Ausführungen von Piet_D. Und sehe doch so Einiges auch anders….MMn muss jeder Parkplatz vor Discountern, Baumärkten usw zwingend mit Ladestationen ausgestattet sein. Ist hier bei mir längst der Fall. Es gibt genau EINE AC Ladestation für 29 Cent im Stadtgebiet. Alles andere ist teils erheblich teurer. Der regionale Versorger hat relativ gut ausgebaut und bietet 40 Cent per eigener App an. Adhoc ist auch erheblich teurer mit über 50 Cent! Man muss quasi dahin kommen, dass an jeder Ecke ne Ladestation steht und ich wie beim Tanken spontan entscheiden kann, ob ich lade oder nicht. Und natürlich gehören die Preise vereinfacht. Der ALDI und Kaufland/Lidl machen es doch vor….bundesweit einheitliche Preise. Warum soll man die nicht kenntlich machen? Steht der (Adhoc) Preis an der Säule, trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Bin ich mir ziemlich sicher. Sehe es insgesamt sehr ähnlich wie Piet_D. BirkoffBLN ….es geht darum, dass du zukünftig Preise vieler verschiedener Anbieter vergleichen kannst, WENN DU EH DORT UNTERWEGS BIST! Also wie früher auch mit der Tankstelle, obwohl ich da zuletzt mit dem Hyundai in der Fremde auch ne App benutzt habe. 🔋😬

Sealy · Donnerstag, 19:29

Kann beide Positionen verstehen. Ich habe auch immer vorm Tanken in die Tank-App geschaut wie die Preise so sind. Der moderne Mensch guckt halt in seine Apps. Preistafeln sind natürlich auch irgendwie Werbung. Und wäre schon gut, wenn man schon vom Weiten sehen könnte oder im Vorbeifahren, ob es sich lohnt an Säule X oder Y zu laden. 🤷🏻‍♀️

**Altblech** · Donnerstag, 21:00

Kann auch die Ansichten beider Seiten nachvollziehen, irgendwie ist es nicht einfach 40jährige Einprägungen adhoc über Bord zu werfen. Mit dem ganzen Roamingsystem ist das schon schwer durchschaubar, noch dazu Abomodelle. Kann verstehen das das viele Leute abschreckt, es gibt eben keinen schnellen/einfachen Weg unkompliziert den Preis zu erfahren. Für ältere, nicht so Technik geprägte Menschen eine durchaus zu hohe Anforderung.

Das Regularien hermüssen, das ist auch meine Meinung. Übersichtlichkeit würde den Wettbewerb ankurbeln, die Preise würden fallen. Es ist einfach die Preisspanne zu groß, von 30c bis über 1,75€ und das bei im Schnitt 20kwh Verbrauch sind bei 100km von ~6€ bis ~35€ möglich. DAS gibt's bei keinem Verbrenner/Tankstelle.

Wenn ein Verbrenner 7l braucht und man tankt um ~1,50 oder ~2,50 sind das 70% Unterschied, bei den Stromtankstellen können es bis zu 600% sein.

Bei diesen Preisen kann ich jedes E-Auto in Sekunden tot rechnen, je nachdem wo ich laden kann.

BirkoffBLN · Donnerstag, 21:50

Es sind einfach unterschiedliche Fahrprofile. Darauf ist meine Ladestrategie ausgelegt und bisher bin ich nach einem Jahr und 15000 km bei durchschnittlich 45ct/kWh und ich lade nur oeffentlich.